Windhoek (re) - Der Sportklub Windhoek (SKW) hat seine Premierensaison in der drittklassigen Fußball-Khomasliga unter 16 Mannschaften auf Position vier abgeschlossen. Ein Jahr nach dem überraschenden Abstieg aus der Premierliga (NPL) und dem Verkauf der Zweitligalizenz an den Spartans FC befindet sich der Verein aus dem Süden der Hauptstadt somit wieder in ruhigerem Fahrwasser.
Ralph Ellinger zog gestern auf AZ-Nachfrage ein positives Fazit. „Wir mussten wieder bei Null angefangen. Unsere einzige Zielsetzung war der Klassenerhalt. Von daher können wir mit dem vierten Platz sehr zufrieden sein“, erklärte der Vorsitzende der SKW-Fußballer. Der Rückstand auf die Kaizen Football Academy (KFA), die nun als Khomas-Meister in einer fünf Mannschaften umfassenden Relegationsrunde um den Aufstieg in die 2. Liga Süd kämpfen wird, betrug letztlich 23 Punkte.
Da der Sportklub rund 13 Monate nach dem Ende der neunjährigen Kooperation mit Cymot noch immer ohne neuen Hauptsponsor dasteht, sei eine Rückkehr in die NPL bis auf weiteres ohnehin kein Thema. „Aus finanziellen Gründen ist das für uns aktuell nicht umsetzbar. Wir konzentrieren uns derzeit auf die Finanzierung unserer Jugendabteilung. Das allein ist schon ein Kraftakt“, betonte Ellinger.
Auch der 2012 aus dem namibischen Fußball-Oberhaus abgestiegene Hotspurs FC blickt einer ungewissen Zukunft entgegen. In der abgelaufenen Saison tauchte der Hauptstadtclub laut Dawid /Goagoseb zu sechs angesetzten Ligaspielen nicht auf. „Wir haben sie daher suspendiert und alle Rückrundenpartien mit ihrer Beteiligung aus der Wertung gestrichen“, erläuterte der Vorsitzende der Khomasliga.
Sollten die Hotspurs ihre ausstehenden Strafgelder nicht fristgemäß begleichen, droht der Zwangsabstieg. „Dann wäre für die Saison 2014/15 ein Startplatz frei“, sagte /Goagoseb und ergänzte: „Eigentlich war kein Absteiger vorgesehen, da die Khomas-Clubs in der 2. Liga Süd alle den Klassenerhalt geschafft haben.“
Die überwiegend aus U23-Spielern bestehende SKW-Mannschaft holte aus ihren 29 gewerteten Begegnungen 51 Punkte - die Bilanz: 16 Siege, drei Remis und 10 Niederlagen sowie 52:40-Tore. „Für unsere Jungs war es ein Lehrjahr. Vor diesem Hintergrund ist der vierte Platz gar nicht so schlecht“, urteilte Klaus Lühe gegenüber der AZ. Allerdings wäre nach Meinung des Team-Managers mehr möglich gewesen.
„Spielerisch konnte uns keine der anderen Mannschaften das Wasser reichen, aber wir sind mit der harten Gangart der Gegner nicht so gut zurechtgekommen“, befand Lühe. Zudem hätten Benachteiligungen durch die Liga-Organisatoren und Schiedsrichter sowie schwankenden Leistungen und die teilweise fehlende Spielintelligenz seiner Schützlinge eine bessere Platzierung verhindert.
Lühe geht davon aus, dass er und Chefcoach Fabio Regio beim Vorbereitungsstart für die kommende Saison am 4. August etwa 60 Prozent des bisherigen Kaders um Kapitän Rassie Ritz wieder begrüßen können: „Einige sortieren wir aus, andere wechseln den Verein - aber der Kern bleibt. Außerdem rücken mehrere U17-Talente auf, die technisch versiert sind, allerdings körperlich noch zulegen müssen.“
Die Verpflichtung von hochkarätigen Neuzugängen sei nur mit Sponsorenhilfe realisierbar. „Wenn wir den Transport von Spielern aus Katutura finanziert bekommen, hole ich ein paar richtig gute Jungs und wir können ganz oben angreifen“, erklärte Lühe. Dann wäre auch eine baldige Rückkehr in die NPL möglich.
Mit Lesley Kakuva kehrt indes der SKW-Chefcoach aus der Abstiegssaison nach einjähriger Pause bereits kommende Spielzeit in die Premierliga zurück. Der 42-Jährige übernimmt den Posten auf der Bank der Orlando Pirates und tritt dort die Nachfolge von Ali Akan an. Letzterer gab der AZ vor einigen Wochen bereits zum wiederholten Male seinen Rückzug aus dem namibischen Trainerkarussell bekannt. Die Saison 2013/14 hatte er mit den „Freibeutern“ auf Rang drei abgeschlossen.